🍷 Alkohol: Eine traditionelle Substanz mit Risiken
Alkohol ist ein destilliertes Destillat namens Ethanol, das aus Zucker oder stärkehaltigen Feldfrüchten hergestellt wird. Es hat eine lange Tradition und wird bereits seit Tausenden von Jahren konsumiert. Die ersten Menschen, die nachweislich Wein produzierten, lebten vor rund 8000 Jahren in Mesopotamien und dem heutigen Georgien. Das erste Bier wurde vor 6000 Jahren im heutigen Irak gebraut. Alkoholische Getränke und der damit verbundene Rausch haben also eine gewisse Tradition in der Menschheitsgeschichte.
🔍 Die gesundheitlichen Konsequenzen von Alkoholkonsum
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) bezeichnet Alkohol als toxische, psychoaktive und süchtig machende Substanz. Bereits 2010 hat das internationale Krebsforschungszentrum Alkohol als Karzinogen der Gruppe 1 eingestuft, was bedeutet, dass Alkoholkonsum mit einem hohen Krebsrisiko verbunden ist. Alkoholkonsum ist für mindestens sieben Krebsarten verantwortlich, und das Risiko steigt mit zunehmendem Konsum.
Die WHO empfiehlt einen täglichen Konsum von höchstens 24 g Alkohol für Männer (ungefähr einen halben Liter Bier) und 16 g für Frauen. Ein risikoarmer Konsum von Alkohol existiert jedoch nicht, da selbst leichter bis moderater Alkoholkonsum zu gesundheitlichen Problemen führen kann. In Europa werden die meisten alkoholbedingten Krebsfälle durch leichten bis moderaten Alkoholkonsum verursacht.
Alkohol ist als Zellgift schädlich für jedes Organ im Körper. Vor allem das Gehirn ist empfindlich gegenüber den Auswirkungen von Alkohol. Alkoholkonsum kann zu neurologischen Folgen wie Polyneuropathie (Zuckungen, Zittern, Krämpfe), Herzrasen, Kribbeln oder Taubheit in den Beinen und Gangunsicherheit führen. Es kann auch zu Hirnatrophie (Schrumpfen des Gehirns), Konzentrationsstörungen, Gedächtnisproblemen, Denkstörungen, Depressionen und Demenz führen.
😵 Alkohol und der berüchtigte Kater
Der berüchtigte Kater nach einer durchzechten Nacht ist nichts anderes als ein dehydriertes und geschrumpftes Gehirn, das an Nerven und Blutgefäßen zieht. Alkohol hemmt die Produktion des Hormons Vasopressin, das für die Wasserregulierung im Körper verantwortlich ist. Dadurch kommt es zu einer Dehydratation des Gehirns, was zu Kopfschmerzen führen kann.
📉 Alkoholkonsum in Deutschland und Europa
In Deutschland betreiben insgesamt 7,9 Millionen Menschen einen riskanten und 9 Millionen Menschen einen problematischen Alkoholkonsum. Ca. 1,8 Millionen Deutsche sind alkoholabhängig. Im Jahr 2020 starben in Deutschland rund 14.200 Menschen an einer ausschließlich durch Alkoholkonsum bedingten Krankheit. Berücksichtigt man auch die Erkrankungen, bei denen Alkoholkonsum ein Risikofaktor ist, sterben jährlich über 40.000 Menschen vorzeitig an den Folgen ihres Alkoholkonsums.
Europa hat den höchsten Alkoholkonsum und den höchsten Anteil an Trinkern in der Bevölkerung. Etwa 200 Millionen Menschen in Europa sind gefährdet, an alkoholbedingtem Krebs zu erkranken.
🚫 Die Prohibition: Ein gescheitertes Experiment
Die Idee, Alkohol zu verbieten, wurde bereits in den 1920er Jahren in den USA und Finnland umgesetzt. Die Prohibition führte jedoch zu einem Anstieg der organisierten Kriminalität. Heute gibt es immer noch Tendenzen, den Verkauf oder Konsum von Alkohol einzuschränken, aber ein vollständiges Verbot hat sich als nicht sinnvoll erwiesen. Stattdessen sollten Regierungen den Alkoholpreis erhöhen und mehr Aufklärung betreiben.
🚘 Alkohol und Fahrtüchtigkeit
Der Bund gegen Alkohol und Drogen im Straßenverkehr warnt davor, dass bereits ab 0,3 Promille die Unfallhäufigkeit steigt. Ab 0,8 Promille wächst die Unfallgefahr exponentiell, und bei 1,5 Promille ist sie mehr als 25 Mal höher als bei nüchternen Fahrern. Alkohol beeinträchtigt die Risikobereitschaft, die Koordination, das Gleichgewicht, das Sehfeld, die Reaktionsfähigkeit und die Einschätzung von Entfernungen. Fahrer mit einem Alkoholgehalt von über 0,8 Promille sind doppelt so häufig in schwere Unfälle verwickelt wie nüchterne Fahrer.
👦 Alkoholkonsum bei Jugendlichen
Die gute Nachricht ist, dass der regelmäßige Alkoholkonsum bei Jugendlichen so niedrig ist wie nie zuvor. Laut einer Studie der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung tranken 2021 nur 8,7 % der 12- bis 17-Jährigen mindestens einmal pro Woche Alkohol. Im Jahr 2011 waren es noch rund 14 %. Der Konsum von Alkohol bei jungen Erwachsenen zwischen 18 und 25 Jahren ist ebenfalls rückläufig.
🌿 Cannabis: Eine Alternative zu Alkohol?
Verglichen mit Alkohol und Tabak ist Cannabis nicht karzinogen. Im Gegenteil, es gibt Hinweise darauf, dass Cannabis bei der Schmerzlinderung und sogar bei der Heilung von Krebs eine Rolle spielen kann. Studien haben gezeigt, dass Cannabinoide Krebszellen zerstören können, während sie normale Zellen schützen.
💡 Fazit: Aufklärung und Prävention sind entscheidend
Die gesundheitlichen Konsequenzen von Alkoholkonsum sind ernst zu nehmen. Alkohol ist eine schädliche Substanz, die mit verschiedenen Krebsarten und neurologischen Folgen in Verbindung gebracht wird. Es ist wichtig, dass Regierungen Aufklärung betreiben und die Preise für Alkohol anheben, um den Konsum zu reduzieren. Eine Prohibition hat sich in der Vergangenheit als gescheitertes Experiment erwiesen. Stattdessen sollten verantwortungsbewusster Konsum und Prävention im Vordergrund stehen.
Mit diesem Artikel wurden die Schädlichkeit und die gesundheitlichen Risiken von Alkohol sowie die gesellschaftlichen Auswirkungen beleuchtet. Es ist entscheidend, dass jeder Einzelne seine Entscheidung über den Konsum von Alkohol gut abwägt und sich bewusst macht, welche Risiken damit verbunden sind.