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Medizinalcannabis: Legales Kiffen per Rezept?

Medizinalcannabis: Legales Kiffen per Rezept?

Medizinisches Cannabis, endlich legal Kiffen und das noch auf Kosten der Krankenkasse. Wenn dir dieser Gedanke auch schon mal durch den Kopf gegangen ist, dann solltest du diesen Blogbeitrag unbedingt lesen.

Seit März 2017 ist es in Deutschland erlaubt, Cannabis als Medikament zur Therapie von körperlichen oder psychischen Erkrankungen zu verschreiben. Vor allem bei chronischen Schmerzen, Krebserkrankungen oder Schlafstörungen, aber auch neurologischen Krankheitsbildern wie Epilepsie und Multiple Sklerose ist Medizinalcannabis ein potentes Medikament. Doch was, wenn ich gar nicht krank bin, sondern einfach legal kiffen will?

Ärzte hinter Gittern

In diesem Fall kann ich dich nur warnen. Es gibt mittlerweile viele Verurteilungen von Medizinern, die in der Verschreibung von Cannabis auf Rezept das schnelle Geld gesehen haben und ohne sorgfältige Prüfung und nachfolgende Überwachung der Therapie, Rezepte ausstellten. Ich möchte hier keine Namen nennen, aber die einschlägigen Kandidaten sind in Fachkreisen schon lange bekannt bzw. bekannt gewesen. So wurde erst im Februar diesen Jahres ein Arzt aus München zu 3,5 Jahren Haft verurteilt, da er in über 500 Fällen Medizinalcannabis ungerechtfertigt verschrieb. Auch muss sich derzeit eine Ärztin aus Fürth vor Gericht verantworten, da sie Privatrezepte für Cannabisblüten ausgestellt hat, ohne dabei andere Behandlungsmethoden ausgeschöpft zu haben. Zudem fälschte sie Atteste über die Fahrtauglichkeit ihrer Patienten.

MPU trotz Rezept

Wenn Ärzte also von den Leitlinien abweichen, bringen sie sich schnell ins Kreuzfeuer der Justiz. Wer sich trotzdem an einen Arzt wendet, der bereit ist, sich dermaßen aus dem Fenster zu lehnen und das Risiko für eine Haftstrafe und den Verlust der Approbation in Kauf nimmt, wird zum einen früher oder später auf einer Liste auftauchen, auf der man nicht sein möchte, zum anderen können Führerscheinstellen die ordnungsgemäße Verschreibung von Medizinalcannabis in bestimmten Fällen anzweifeln, wenn der verschreibende Arzt bereits in Anschuldigungen verstrickt ist. Dass man mit Medizinalcannabis nämlich nicht von einer Fahreignungsüberprüfung in Form einer MPU verschont bleibt, erkläre ich dir in diesem Video: Muss ich wegen Medizinalcannabis zur MPU?

Kein Bußgeld mit Medizinalcannabis

Was dir jedoch erspart bliebe, ist der Tatbestand einer Ordnungswidrigkeit nach §24a StVG. Selbst, wenn du nach einer Legalisierung den dann eventuell sogar angehobenen THC-Grenzwert überschreitest, wärst du nicht ordnungswidrig im Straßenverkehr. Aber selbst angenommen, die Legalisierung kommt und der Grenzwert wird angehoben, lohnt sich der steinige Umweg über Medizinalcannabis nicht alleine aus dem Grund, dass es die Krankenkasse finanziert?

Kostenübernahme durch die Krankenkasse

Dass Krankenkassen die entstehenden Kosten durch eine Therapie mit Medizinalcannabis übernehmen, ist zwar möglich, bedarf derzeit aber noch besonderem Nachdruck durch Anwälte und eine saubere Darlegung der medizinischen Indikation als sogenannte ultima ratio. Solltest du Cannabis als Patient bereits ordnungsgemäß verschrieben bekommen und einnehmen, können wir dir durch unsere Kooperationsanwälte mit Spezialisierung auf Medizinalcannabis aber Hilfestellung geben, um die monatlichen Kosten für dein Medikament von deiner Krankenkasse erstattet zu bekommen.

Ob sich dieser ganze Aufwand mit Hinblick auf die derzeitigen Entwicklungen jedoch lohnt, zudem auch nach einer Legalisierung bei einer Dauermedikation mit Medizinalcannabis eine MPU droht, muss jeder für sich entscheiden. Wer einfach legal kiffen will, ist wahrscheinlich besser beraten, die Legalisierung einfach abzuwarten.

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