5 häufige MPU Fragen, die einem in jeder MPU begegnen. Das und was dabei für dich wichtig ist, erfährst du in diesem Blogbeitrag.
Zuallererst müssen wir natürlich unsere Ehre retten und dir sagen, dass wir in unserer Vorbereitung nicht mit erfundenen Skripten arbeiten und dir keinen Fragenkatalog präsentieren, den du stumpf auswendig lernen sollst. Trotzdem ist es natürlich so, dass jede Begutachtung, auch im Hinblick auf Vergleichbarkeit und Qualitätssicherung nach einem bestimmten Schema abläuft. Dabei werden verschiedene Themenschwerpunkte angesprochen, von denen wir heute 5 behandeln.
Frage 1: Gab es vor deiner letzten Auffälligkeit auch andere Delikte?
Die Frage nach anderen Delikten oder Auffälligkeiten in der Vergangenheit zielt besonders auf deine Offenheit ab. Sollte es mehr als eine Auffälligkeit geben, ist dies dem Gutachter wohlbekannt und es hilft dir
nicht, diese vor ihm im Gespräch zu verschweigen. Solltest du dir nicht sicher sein oder dich nicht mehr an alles erinnern, hilft nur eine Akteneinsicht bei deiner Führerscheinstelle bevor du zur MPU gehst, um Klarheit zu schaffen. Übrigens kann der Gutachter oberflächlich auch nach Delikten fragen, die nicht direkt mit deiner Fragestellung zu tun haben, um deine Offenheit auf die Probe zu stellen. Mehr zu Problemen durch mangelnde Offenheit findest du in diesem Video über die sogenannte Hypothese 0: Die H0. Glaubhaftigkeit auf dem Prüfstand
Frage 2: Wann hast du damit begonnen, Alkohol / Drogen zu konsumieren?
Bei der Frage nach dem Beginn deines Konsums zeigst du zum einen bereits, dass du dich mit deiner Vergangenheit detailliert auseinandergesetzt hast und schilderst am besten die Umstände, die damals eine
Rolle gespielt haben. Hier ist natürlich ein besonders früher Beginn oder intensiver Konsum aus Sicht des Gutachters als problematisch zu bewerten.
Frage 3: Wie hat sich dein Konsumverhalten über die Zeit entwickelt?
Wenn es um deine Konsumgeschichte geht, tust du dir und dem Gutachter einen großen Gefallen, wenn du dein Leben in bestimmte Phasen unterteilst, zwischen denen es Änderungen in deinem Konsumverhalten gab. Du solltest dir im Vorfeld bereits Gedanken über konkrete Mengen- und Häufigkeitsangaben deines Konsums während der verschiedenen Phasen machen, damit du im psychologischen Gespräch nicht mit vagen und ungenauen Aussagen den Unmut des Gutachters auf dich ziehst.
Frage 4: Wie schwer ist es dir gefallen, auf Alkohol / Drogen zu verzichten bzw. deinen Alkoholkonsum einzuschränken?
Die Zeit nach deinem Veränderungsentschluss solltest du nicht beschönigen oder idealisieren. Es ist völlig in Ordnung, wenn die Umstellung nicht ganz reibungslos verlief, aber eher unglaubhaft, wenn du angibst, es wäre für dich auf einmal kein Problem gewesen, deine schlechten Angewohnheiten von heute auf morgen abzulegen. Wäre das so einfach gewesen, stellt sich die Frage, warum du es dann nicht vorher schon gemacht bzw. geschafft hast.
Frage 5: Wie würdest du deine aktuelle Lebenssituation beschreiben?
Wenn der Gutachter nach deiner aktuellen Lebenssituation fragt, möchte er vor allem die Veränderungen in deinen Einstellungen und deinem Verhalten in der Praxis umgesetzt sehen. Umstände, die das problematische Konsummuster begünstigt haben, sollten nicht mehr existieren und du solltest über positive Erfahrungen durch die vollzogenen Veränderungen berichten können. Ein stabiles und unterstützendes privates sowie berufliches Umfeld ist dabei wichtige zusätzliche Einflussfaktoren, die der Gutachter als günstig einschätzt.
Wir hoffen, wir konnten dir mit diesen fünf Fragen ein paar Gedankenanstöße geben, die es dir in deiner MPU leichter machen. Wenn du mehr Tipps für deine MPU oder Auszüge aus echten MPU Gutachten sehen willst, besuche uns gerne auf YouTube.