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Die H0. Glaubhaftigkeit auf dem Prüfstand

Die H0. Glaubhaftigkeit auf dem Prüfstand

„Nein, nein, ich hab das vorher noch nie gemacht, sonst hab ich auch immer viel weniger getrunken und mit Cannabis oder anderen Drogen hab ich normalerweise auch gar nichts zu tun…“ Wenn du solche Aussagen in deiner MPU tätigst, dann könntest du Probleme mit der sog. Hypothese 0 bekommen. Und was das genau bedeutet, erklären wir dir in diesem Blogbeitrag.

Die Hypothese 0, auch H0 genannt, ist im psychologischen Gespräch einer MPU für jeden die erste Hürde, die es zu nehmen gilt. Noch bevor der Gutachter sich überhaupt die Mühe macht, dich in eine der sog. Alkohol- oder Drogenhypothesen einzuordnen, prüft er, ob das auf Grundlage deiner Aussagen überhaupt möglich ist. Um was es sich bei den verschiedenen Hypothesen für Alkohol und Drogen genau handelt, erfährst du in diesen Videos: Die 4 A(lkohol)-HypothesenDie 4 D(rogen)-Hypothesen

Doch noch mal einen Schritt zurück. Bei der H0 geht es also vereinfacht gesagt darum, ob deine Aussagen detailliert genug und vor allem logisch nachvollziehbar sind, um an ihnen das Ausmaß deiner früheren Problematik einschätzen zu können. Neben einer ordentlich aufgearbeiteten Konsum- und Lebensgeschichte stehen dabei vor allem deine Offenheit und Ehrlichkeit im Vordergrund. Vielleicht hast du schon eine negative MPU hinter dir und denkst dir jetzt, „ich war aber total ehrlich. Wieso bin ich dann trotzdem durchgefallen“. Tja, ganz einfach: Widersprüche. Vielleicht hast du das im Gespräch selbst gar nicht richtig gemerkt, aber die einfachste Art und Weise deine Glaubhaftigkeit anzuzweifeln, sind Widersprüchlichkeiten in deinen Aussagen.

Das kann sich unter anderem auf Abweichungen zur Akten- und Befundlage auf deine Aussagen im ärztlichen, im Vergleich zu denen im psychologischen Gespräch oder auf innere Widersprüche in Schilderungen deiner Konsumgeschichte oder -motive beziehen. Dazu mal ein paar Beispiele: Du wirst gefragt, ob du neben Amphetaminen auch andere Drogen konsumiert hast. In voller Überzeugung verneinst du die Frage, vergisst aber, dass du mit 16-mal mit Freunden zusammen von der Polizei beim Kiffen erwischt wurdest, was zwar nicht zu einer Anklage geführt hat, aber trotzdem in deiner Akte vermerkt ist.

Im ärztlichen Gespräch sagst du, du hast bereits vor 3 Jahren aufgehört zu konsumieren. Beim Psychologen bekommst du dann aber ein schlechtes Gewissen und gibst doch zu, dass du den Konsum erst vor ein paar Monaten eingestellt hast.

Normalerweise hast du nur ca. 3-5 Bier pro Anlass getrunken und das auch nur sehr selten, wenn jemand Geburtstag hatte. Auf die Frage, wie es dann zu den 2 Promille am Abend des Delikts kam und ob es persönliche Gründe für den Konsum gab, sagst du aus Geselligkeit und es war eben ein lustiger Abend.

Eine wie im letzten Beispiel quasi über Nacht entstandene Alkoholtoleranz, aber auch sehr zurückhaltende Äußerungen zur eigenen Dunkelziffer von Trunkenheits- oder Drogenfahrten wertet der Gutachter als widersprüchlich zu gesichertem Erfahrungswissen oder zu als gesichert geltenden wissenschaftlichen Erkenntnissen, was für dich wiederum das Ende deiner Träume vom Führerschein bedeuten kann. Das und alle damit verbundenen Ärgernisse lassen sich jedoch vermeiden, wenn du dich vor deiner MPU an uns wendest und deinen Fall mit einem studierten Experten auf dem Gebiet durchsprichst. Dazu auch noch mal mehr in diesem Video über die Vorteile einer vernünftigen MPU Vorbereitung: Was bringt mir eine MPU Vorbereitung?

Wir hoffen, dir ist klar geworden, wie leicht du es dem Gutachter machst, wenn du ohne eine Vorbereitung in die MPU gehst …